Zirkuläres Bauen

Zirkuläres Bauen – was ist das?

Zirkuläres Bauen ist das Recycling von Baustoffen. Ob Ziegel aus Abfall oder Fliesen aus Bauschutt. Gerade beim Neubau entstehen Unmengen von Abfall. Unsere nahe Zukunft soll mehr und mehr aus zirkulären Bauen bestehen, umso Material und Energieressourcen zu schonen. Wiederverwendung & Recycling heißt also die Lösung. Dafür ist die Trennung in die einzelnen Abfallfraktionen notwendig. So wurde erst kürzlich ein nachhaltiger Ziegelstein aus regionalem Abfall von Forschern und Designern aus Belgien und England entwickelt. Dabei ist dieser Ziegelstein aus zerkleinerten Beton, Weißglas und Kalk aus bereits verwendeten Baumaterialien entstanden. Dabei wurde nur 1/3 des bisherigen CO₂ Verbrauchs zur Herstellung benötigt, da er im Gegensatz zu herkömmlichen Ziegeln nicht gebrannt wurde.

Zirkuläres Bauen

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Zirkuläres Bauen im täglichen Einsatz

Das Label „Shards“ hat Fliesen aus Bauschutt auf den Markt gebracht. Hier wird die Herstellung und der Vertrieb stetig ausgebaut. Zirkuläres Bauen funktioniert, wenn es angenommen wird und bezahlbar ist. Sicherlich ist die alte neue Fliese noch ein Nischenprodukt, aber die knapper werden Energien und Ressourcen, aber auch die Materialpreise lassen hier vielleicht gerade die Zukunft für den Neubau entstehen. Die Baustoffindustrie ist stetig dabei, die Alternativen zum Herkömmlichen zu erforschen. So kann ggf. eine wirkliche Kreislaufwirtschaft entstehen. Es macht also Sinn, vorhandene Ressourcen wiederzuverwenden und Sekundärprodukte statt Primärprodukte zu verarbeiten.

Zirkuläres Bauen und „graue“ Energie

Zirkuläres Bauen soll „graue“ Energie einsparen. Die „grauen“ Emissionen reduzieren. „Graue“ Energie ist dabei die Energie, die notwendig ist, um ein Gebäude zu erstellen. In dieser Energie ist auch die Energie berücksichtigt, die zur Herstellung der benötigten Baumaterialien, Transport, etc. benötigt werden. Ähnlich dem Primärenergiefaktor beim Energieausweis. Diese „graue“ Energie oder Emission werden bisher wenig berücksichtigt, sind aber ja Teil des Energieverbrauchs. In der Gesamtbilanz ist i.d.R. ein wiederverwendeter (Sekundärprodukt) Baustoff besser als ein neu hergestellter Baustoff.

Die Lösung

Standardisierte Prozesse sollen die Lösung sein. Nur so kann Zirkuläres Bauen mehr und mehr in der Praxis des Hausbaus mit eingebracht werden. Auch muss für den Rückbau und die Wertstofftrennung ein Verfahren entwickelt werden. Nur durch sortenreine Trennung kann die Voraussetzung für qualitativ hochwertige Sekundärbaustoffe geschaffen werden – so die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen – DGNB. Zirkuläres Bauen soll keine Zukunftsfantasie bleiben. Auch die Hersteller sollen mehr und mehr in die Pflicht genommen werden.

Es stellt sich nur die Frage, wie Verbundbaustoffe (i.d.R.) Sondermüll später sortenrein getrennt werden sollen. Ein Wärmedämmverbundsystem ist ein Verbundbaustoff, wird aber heute als „grün“ publiziert.

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