Passivhaus Teil 1

Passivhaus – wie funktioniert es und warum ist es so effizient?

Ein Passivhaus verbraucht rund 75 % weniger Heizenergie als der „normale“ Neubau. Lohnt sich denn ein Passivhaus und wie funktioniert es denn überhaupt? Kann ich mein Bestandsgebäude auf das Passivhaus-Niveau bringen?

Passivhaus

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Ein paar Fakten zum Anfang

Ein Passivhaus verbraucht rund 75 % weniger Heizenergie als der übliche Neubau und rund 90 % weniger als ein durchschnittliches Bestandsgebäude. Die hocheffiziente Wärmeversorgung und die besonders gute Dämmung der Gebäudehülle machen dieses möglich. Natürlich gibt es aktuell Förderungen für den Bau von Passivhäusern, da sie die „Königsdisziplin“ unter den Neubauten sind. Bei Bestandsgebäuden ist eine Sanierung zu einem Passivhaus durchaus anspruchsvoll, aber nicht unmöglich.

Passivhaus, was ist das?

Ein Niedrigenergiehaus, das hochgedämmt ist, ist ein Passivhaus. Es lässt so gut wie kaum Energie entweichen aus der Gebäudehülle. Selbstverständlich muss es wärmebrückenfrei konstruiert sein. Für die ganz kalten Tage gibt es eine Zusatzheizung. Hier wird jede Energiequelle ausgenutzt. Ob Sonneneinstrahlung oder Abwärme von elektrischen Geräten oder Lebewesen wie uns oder Haustieren. Wärmerückgewinnung aus der Lüftungsanlage gehört natürlich auch zu dem Konzept. Dabei ist die Idee schon recht alt. Das erste Mal wurde bereits 1883 bei dem Polarschiff Fram das Prinzip des Passivhauses angewendet. In den 70er und 80er Jahren folgte die Anwendung im Hausbau. Die Dänische Technische Hochschule baute 1973 das erste Haus dieser Art. 1991 wurde das erste Passivhaus von Dr. Wolfgang Feist gebaut. Die vier Reihenhäuser hatten einen durchschnittlichen Heizenergieverbrauch von 10 kWh/m²a. Das Grundprinzip ist klar: Energie sparen, wo es geht. Die Grundlage dafür bildet die sorgfältige, fachgerechte Verarbeitung von Dämmstoffen und Komponenten.

Und die Technik vom Passivhaus?

Einerseits gilt beim Bau eines Passivhauses so gut als möglich die thermische Außenhülle herstellen, mit bestmöglicher Dämmung und Ausführung. Zum anderen werden solare Gewinne bestmöglich ausgenutzt. Daraus folgen große Fensterflächen oder auch Glasdächer. Die Fenster dabei werden auf der Sonnenseite verbaut, während die sonnenabgewandte Seite mit kleineren Fenster ausgestattet wird. So werden solare Erträge (gerade im Winter) maximiert und Wärmeverluste minimiert. Zudem sorgt die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für eine hygienisch notwendigen Luftaustausch. Die Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass zwischen 80 -95 % der Abwärme genutzt werden bei der sog. Kontrollierten Wohnraumlüftung. Aber auch die Abwärme von technischen Geräten wie Computer, der Herd oder uns Menschen werden dabei einkalkuliert und ausgenutzt.

Sie haben Fragen oder Anregungen zu dem Thema? Kontaktieren Sie uns gerne www.von-stosch.de

Teil 2 am Mittwoch 15.02.2022

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