Heizungswende

Die Heizungswende-Revolution: Experten diskutieren die rentable Zukunft der Fernwärme

Das Ziel, klimaneutrales Heizen zu ermöglichen, hat Deutschland fest im Blick. Aktuell wird intensiv über Änderungen am Gebäudeenergiegesetz (GEG) verhandelt, während der Gesetzentwurf zur kommunalen Wärmeplanung kontrovers diskutiert wird. Ein Thema, das dabei im Fokus steht, ist der Ausbau von Fernwärme. Doch für wen lohnt sich diese Form der Wärmeversorgung wirklich?

Heizungswende AdobeStock_603722361 Wolfilser

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Klimaneutral mit Heizungswende

Die Bundesregierung strebt an, bis 2045 klimaneutrales Heizen zu ermöglichen. Dabei soll Fernwärme eine bedeutende Rolle spielen. Derzeit werden etwa jede siebte Wohnung in Deutschland mit Fernwärme beheizt. Laut dem Branchenfachverband AGFW könnte bis 2050 die Anzahl der Haushalte mit Fernwärmeanschluss auf das Dreifache ansteigen, was einer Zahl von 18 bis 20 Millionen entspräche. Hauptsächlich kommen Fernwärmeleitungen aus Kraftwerken oder Heizwerken in der näheren Umgebung. Dort wird meist Wasser erhitzt, das über isolierte Rohre zu den Verbrauchern transportiert wird. In den Wohngebäuden wird die Energie dann in einer Übergabestation an den Wärmekreislauf des Gebäudes abgegeben und sorgt für Raumwärme und warmes Wasser. Eine separate Heizungsanlage wird dabei nicht benötigt.

Fernwärme und Rentabilität

Die Rentabilität von Fernwärme hängt vor allem von der Anzahl der angeschlossenen Nutzer ab. „Die Verlegung der Netze und der Bau der Erzeugungsanlagen sind in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden“, erklärt die Verbraucherzentrale. Daher eignet sich Fernwärme besonders gut für dicht besiedelte Gebiete und Neubaugebiete. Bei Fernwärme besteht keine Möglichkeit, den Lieferanten zu wechseln, wie die Verbraucherschützer betonen. In manchen Fällen können Kommunen einen Anschluss- und Benutzungszwang für bestimmte Grundstücke festlegen. „Als Eigentümer sind Sie dann gezwungen, Ihr Haus mit Fernwärme zu versorgen.“ Die rechtlichen Grundlagen für die Nutzung von Fernwärme sind in einer eigenen Verordnung zusammengefasst.

Aktuell wird Fernwärme laut Angaben des AGFW zu rund 70 Prozent durch die Verbrennung von Erdgas und Kohle erzeugt. Die restlichen 30 Prozent entfallen auf Wärme aus der Verbrennung von Abfall oder Biomasse (z. B. Holzhackschnitzel) sowie aus Geothermie und anderen erneuerbaren Quellen. Die Klimafreundlichkeit von Fernwärme hängt dabei von der Art des Energieträgers, der Effizienz der Erzeugung im Kraftwerk und dem Ausmaß der Leitungsverluste ab, erklärt die Verbraucherzentrale. „Der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung hat eine hohe Energieausbeute, und auch die Nutzung von Abwärme, die zum Beispiel bei der Müllverbrennung entsteht, ist sinnvoll.“

Ausbau für die Heizungswende

Laut dem kürzlich bekannt gewordenen ersten Gesetzentwurf für die kommunale Wärmeplanung des Bundesbauministeriums sind der Ausbau von Fernwärme und die Dekarbonisierung der leitungsgebundenen Wärmeversorgung von herausragender Bedeutung für die Erreichung der Klimaschutzziele des Bundes. In den letzten Jahren seien jedoch nicht ausreichend Investitionen in diesen Bereich geflossen. Im geplanten Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch bekannt als Heizungsgesetz, sind auch Vorgaben für Wärmenetze vorgesehen. Demnach soll es eine Verpflichtung geben, bis 2030 in bestehenden Wärmenetzen mindestens 50 Prozent erneuerbare Wärme oder Abwärme einzusetzen. Für neue Wärmenetze soll ein Anteil von 65 Prozent verlangt werden. Kritik am Zeitplan äußert John Miller, stellvertretender Geschäftsführer des AGFW. Er fordert längere Übergangsfristen und deutlich mehr Fördermittel, insbesondere für das Programm „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW).

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) begrüßt die Pläne zur kommunalen Wärmeplanung, da sie nicht nur einzelne Gebäude, sondern ganze Städte und Gemeinden betreffen. Joachim Lohse, Geschäftsführer des ZIA, plädiert dafür, dass Eigentümer, die in eine Wärmepumpe investieren, 25 Jahre Zeit erhalten sollten, bevor sie gegebenenfalls einem Anschluss- und Benutzungszwang an ein kommunales Wärmenetz unterworfen werden. Aus Sicht der Unternehmen des ZIA ist es wichtig, auf kommunaler Ebene die bestmögliche Wärmeversorgung zu entwickeln, bevor in jedes einzelne Gebäude neue Heizungssysteme eingebaut werden. Die Immobilienwirtschaft begrüßt die Einbeziehung privater Wohnungsunternehmen in die kommunale Wärmeplanung. Der Immobilienverband Deutschland (IVD) warnt jedoch vor umfangreichen Datenabfragen bei Immobilieneigentümern, die eine Verzögerung der Wärmeplanung verursachen könnten.

Heizungswende und von Stosch Immobilien

Florian von Stosch, Inhaber von Stosch Immobilien, ist ein Experte auf dem Gebiet der Immobilien und Energiewende. Er betont die Bedeutung einer effizienten und umweltfreundlichen Wärmeversorgung in Immobilien. Als Unterstützer von Fernwärme und anderen effizienten Heizungssystemen bietet Stosch Immobilien umfangreiche Beratungsdienstleistungen für Kunden an. Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Stosch Immobilien unter www.von-stosch.de.

Es ist wichtig, dass sowohl die Politik als auch die Immobilienbranche gemeinsam an der Förderung und Umsetzung von Fernwärmenetzen arbeiten. Anreize für Investitionen in energieeffiziente Heizungsanlagen und Wärmedämmung sollten geschaffen werden, um die Rentabilität von Fernwärme zu erhöhen. Florian von Stosch weist darauf hin, dass die Rentabilität von Fernwärme in dicht besiedelten Gebieten und Neubaugebieten besonders hoch ist. Die Kosten für den Netzausbau und den Bau der Erzeugungsanlagen werden auf mehrere Nutzer verteilt, was zu Kosteneinsparungen führt. Darüber hinaus sollten längere Übergangsfristen und ausreichende Fördermittel bereitgestellt werden, um die Unternehmen und Eigentümer bei der Umstellung auf Fernwärme zu unterstützen. Dies ermöglicht einen reibungslosen Übergang und schafft Planungssicherheit für alle Beteiligten. Die Diskussion über die rentable Zukunft der Fernwärme eröffnet auch Raum für alternative Denkweisen. Neben Fernwärme könnten auch andere dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen, Solarenergie oder dezentrale Blockheizkraftwerke eine Rolle spielen. Eine individuelle Betrachtung der Gegebenheiten vor Ort und eine ganzheitliche Energieplanung sind entscheidend, um die besten Lösungen für eine nachhaltige und wirtschaftliche Wärmeversorgung zu finden.

Heizungswende und die Zukunft der Wärmeversorgung

Die Zukunft der Wärmeversorgung liegt in effizienten und klimafreundlichen Technologien. Mit der richtigen Strategie und Unterstützung können wir gemeinsam eine rentable und nachhaltige Zukunft für die Fernwärme schaffen. Weitere Informationen und umfassende Beratung zur Immobilienbranche und energieeffizienten Wärmeversorgung erhalten Sie bei Stosch Immobilien unter www.von-stosch.de.

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